Jeder Osnabrücker Bürger kennt den Flugplatz Atterheide. Weitaus weniger bekannt ist, dass es bereits vor dem Ersten Weltkrieg in Osnabrück den Flugplatz Netterheide im Stadtteil Hafen gab, wo 1911 der erste Flugtag stattfand, und von wo aus ab Mitte der 20er Jahre Passagiermaschinen u. a. nach Dortmund, Frankfurt, Bremen und Wangerooge starteten.

Reinhold Tiling
Reinhold Tiling. © Sammlung Martin Frauenheim

Der auf dem Osnabrücker Hasefriedhof beigesetzte Flieger und Ingenieur Reinhold Tiling wurde 1926 Flugleiter und technischer Leiter auf der Netterheide.

Grabmal Reinhold Tilings auf dem Hasefriedhof
© Sammlung Martin Frauenheim

Zu dieser Zeit beschäftigte sich Tiling aber auch schon mit der Konstruktion von Raketen, mit denen er vom Festland aus Post und Medikamente auf die ostfriesischen Inseln befördern wollte, und die bei mehreren Vorführungen, so auch 1931 am Dümmersee, für großes Aufsehen sorgten.

1933 kam Tiling im Alter von 40 Jahren zusammen mit seinem Mechaniker und seiner Assistentin bei einem Unfall während der Herstellung von Raketen-Treibstoff ums Leben.

Am 13. Juni 2018 jährt sich Tilings Geburtstag zum 125. Mal.

Martin Frauenheim, ausgewiesener Fachmann für lokale Luftfahrtgeschichte und Tiling-Experte, bringt in seinem Vortrag die Person und die Bedeutung Reinhold Tilings als ein Pionier der Raketentechnik, sowie die Geschichte des Flugplatzes Netterheide näher.

Max Schülers Tropfenmotorrad
Max Schülers "Tropfenmotorrad". © Sammlung Martin Frauenheim

Zu letzterer gehören auch "schräge Vögel" wie etwa der Flieger Max Schüler, der die unübersichtliche Lage nach Ende des Ersten Weltkriegs ausnutzte, um sich in den Besitz des Flugzeughangars zu bringen, Rundflüge über Osnabrück zu veranstalten und sich anschließend am Bau eines skurrilen Vehikels zu versuchen, dem er den Namen "Tropfenmotorrad" gab.

Begleitend zum Vortrag wird in den Geschäftsräumen von Blumen Kersten eine kleine Sammlung von Grafiken und Dokumenten zu Tiling und zum Flugplatz Netterheide ausgestellt.

Der Eintritt ist frei; Spenden für den Erhalt der historischen Gräber und Denkmäler auf Hasefriedhof und Johannisfriedhof sind erbeten.

Näheres hierzu finden Sie unter https://www.hasefriedhof-johannisfriedhof.de.

 

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